Es bahnt sich etwas an ...

 

So langsam nimmt die Sache mit meinem Auslandsaufenthalt in England an Fahrt auf … Erst stand im Mai eines der Vorbereitungstreffen von meiner Austauschorganisation an und nicht einmal zwei Monate danach habe ich dann letzten Freitag von meiner Gastfamilie und Schule in England erfahren. Hip, hip, hurra! Doch eins nach dem anderen …

 

 

Wie schon erwähnt, fand am letzten Maiwochenende in Berlin für einige Austauschschüler*innen, darunter auch ich, ein Vorbereitungstreffen statt. Dazu übernachteten sowohl Schüler*innen als auch Ayusa-Mitarbeiter*innen eine Nacht in der Hauptstadt und besprachen während den uns zur Verfügung stehenden Tagen gemeinsam zahlreiche Themen, mit denen wir Schüler*innen vor, während und nach unserem Auslandsaufenthalt konfrontiert werden können. Und wenn ich zahlreiche Themen meine, dann rede ich auch von einer ganzen Fülle: Das Spektrum reichte von „Wie verhalte ich mich gegenüber meiner Gastfamilie?“ über „Was muss ich beim Schulsystem in meinem Gastlandes beachten?“ bis zu schwierigen Themen wie „Was passiert, wenn ich schlimmes Heimweh habe oder mich traurig/einsam/überfordert/belästigt fühle?“. Diesbezüglich fand ich es besonders gut, dass auf jede Frage, die gestellt wurde, auch eine nachvollziehbare Antwort von den Mitarbeitern gegeben werden konnte. Außerdem hatte man die Möglichkeit, mit anderen Schüler*innen ins Gespräch zu kommen und erste Kontakte zu knüpfen. Schließlich erhielt jede Familie nach dem letzten Schüler-Eltern-Vortrag eine Mappe mit weiteren nützlichen Informationen zum jeweiligen Gastland des Kindes, in welcher auch das Wichtigste von diesem Wochenende zusammengefasst war. Insgesamt habe ich mich also nach diesem „Auslandscrashkurs“ gut gewappnet gefühlt.

 

Doch dann hieß es erst einmal warten ... warten auf die Informationen zu meiner Platzierung in England. Das bedeutete konkret, dass ich mir immer, wenn ich von der Schule nach Hause kam, erst einmal den Briefkastenschlüssel geschnappt und voller Hoffnung die Post geholt habe, um dann enttäuscht festzustellen, dass doch nur wieder „Günstiger-geht’s-nicht“-Reklamezeitschriften dabei waren. Doch dann, als ich letzten Freitag mit ein paar Schulfreunden gerade Volleyball spielen war, rief mich meine Mutter an und teilte mir aufgeregt mit, dass sie eine E-Mail mit den Gastfamilien- und Schulinformationen erhalten hatte. Zuerst war ich ein wenig sprachlos gewesen, aber dann wurde mir schlagartig bewusst, dass ich seit meiner Bewerbung fast EIN GANZES JAHR lang auf diesen Moment gewartet habe. Und diese Erkenntnis verleitete mich dazu, meine Freundin regelrecht zu attackieren, indem ich sie vor Freude ansprang. (Vielleicht liest sie das hier gerade und schüttelt bei dem Gedanken an dieses Spektakel den Kopf :) …)

 

Also, so viel kann ich ja verraten:  Meine Zeit in England werde ich in der Grafschaft Kent im Südosten des Landes verbringen, um genauer zu sein in der Stadt Canterbury und dem Ort Sellindge. Meine Gastfamilie wohnt in Sellindge und besteht aus Laura, Peter, ihren erwachsenen Kindern Rosalie und Morgan sowie einigen Pferden, Hunden, Frettchen und Ratten. Insgesamt machen alle, sowohl Zwei- als auch Vierbeiner, auf mich einen sympathischen Eindruck (hoffentlich gilt das auch anders herum :_D …). Meine Schule liegt direkt in Canterbury und um dorthin zu gelangen, muss ich von dem Wohnort meiner Gastfamilie aus 45 Minuten mit dem Bus fahren. Bezüglich der Schulfächer habe ich mich für Biologie, Mathematik, Soziologie und Psychologie entschieden.

 

Nun muss ich über die Ferien noch ein paar Hausaufgaben für die Schule in England erledigen, ein Geschenk für meine Gastfamilie basteln, an einem Online-Vorbereitungskurs teilnehmen, meine sprachlichen Fähigkeiten und Kulturkenntnisse ein wenig auffrischen, den Kontakt zu meiner Gastfamilie stärken … und nebenbei nicht zu ungeduldig werden, sodass ich am liebsten gleich losreisen würde. Im Übrigen werde ich nicht sofort zu meiner Gastfamilie kommen, sondern davor mit anderen Großbritannien-Schüler*innen zuerst ein paar Tage in London verbringen. Ich freue mich drauf!

 

Natürlich graut es mir vor der Vorstellung, dass irgendetwas komplett schief läuft. Zum Beispiel, dass ich mich irgendwie unanständig verhalte und meine Gastfamilie verärgere, dass ich in der Schule den Unterrichtsstoff nicht verstehen werde oder dass ich beim Englischsprechen ständig rot werde und anfange wie bei 37°C zu schwitzen. Aber unterm Strich überwiegt ganz klar das Aufgeregt-Sein und die Vorfreude auf diese Auslandserfahrung. Bezüglich meiner Befürchtungen und Ängste werde ich in den nächsten Monaten bestimmt noch genug Stoff zum Erzählen zusammenbekommen … in der Hoffnung, dass ich mich nur unnötig verrückt gemacht habe. :)

 

Das war’s dann fürs Erste. Ich wünsche dir schöne Sommerferien bzw. einen schönen Urlaub und hoffe, dass es dich in Zukunft einmal wieder auf diese Seite verschlägt.

 

 

Bis bald. :)